Eingewintert - Kawasaki Z300
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Eingewintert

Die muntere erste Saison 2017 im Sattel der Kawasaki Z300 ist zu Ende. Der Winter steht vor der Tür und die Kawa nun eingewintert in der Garage.

Eine Piaggio Carnaby 125es war drei Jahre lang eine treue Begleiterin. Ein problemloses Gefährt, munter und praktisch und auch auf längeren Ausflugsfahrten ein spaßiges Teil.

Nach kurzer Kennenlernphase – dank der größeren Räder halbwegs stabil auch beim Knackpunkt der 100 km/h – gab es am Gasgriff aber nur noch zwei Stellungen. Ein oder aus. Kurz und gut, sie war mir auf der Landstraße dann doch zu langsam und in meinem Inneren machte sich auch noch der Wunsch nach Schalten und Walten breit.

Kein Problem, das sich nicht lösen lässt – am Beginn der Motorradsaison 2017 wurde deshalb auf eine Kawasaki Z300 upgegradet. Im Vergleich – sofern man einen Roller mit einem Naked Bike überhaupt vergleichen kann – war die Piaggio praktischer. Zumindest in punkto Stauraum. Doch der bei der Z300 karosserieseitig fehlende Stauraum wurde durch einen Rucksack ausgeglichen, der Helm hängt halt am Helmhaken und ist nicht wettergeschützt unter der Sitzbank unterzubringen. Wobei, eine elendige Fummelei ist das schon.

Diese Nachteile macht die Kawa aber schon beim ersten Schlüsseldreh und das Wecken des fröhlich-munteren Zweizylinders wett. Ein kurzer Dreh am Gasgriff und man will nur noch eines. Nämlich fahren. Der Motor hängt erwartungsvoll am Gas, fordert aber etwas Drehzahl, will man flott vorankommen. Etwas Drehzahl bedeutet im Falle der Z300 rund 7.000 u/min – ab diesem Zeitpunkt – der Drehzahlmesser zeigt hier genau gerade aus nach vorne – entfaltet sich ein kleines Feuerwerk an Fahrfreude, das nur durch die Millisekunden des dann bei spätestens 13.500 u/min notwendigen Schaltvorganges unterbrochen wird.

Wer aber ein aber Gefährt sucht, das sich auch ruhig und gelassen bewegen lässt, der sollte aber auch gleich mal besser zu mehr Hubraum aus dem Z-Regal greifen. Es ist halt Drehzahl notwendig, um flotter voranzukommen bzw. hat die Z300 einfach bei 100 auf der Landstraße diese gleich mal und das ganze Fahrspiel geht dann eben doch nicht so ruhig und souverän ab, wie mit etwas PS/Hubraum-Stärkerem.

Vom Fahrwerk her gutmütig, fehlerverzeihend, nicht zu weich und nicht zu hart, kann man die kleine Kawa auch recht munter um engere Kurven werfen. Sollte man einmal etwas härter in die Eisen greifen müssen, sorgt das ABS für einen stabilen Bremsvorgang. Geht man das Bremsen „normal“ an, so geht dieses sehr gut dosierbar von statten.

In Summe ist die Z300 (Modelljahr 2015) ein wirklich unkompliziertes und munteres Teil, das enorm viel Freude und Fahrspaß bereitet. Ich scharre schon jetzt – einen Tag nach dem Einwintern – mit den Motorradstiefeln vor der Garage am Asphalt.